Dieses Jahr hat mich das Tomatenfieber gepackt! Ich baue 17 besondere Tomatensorten an – darunter sind bewährte Sorten, echte Raritäten und ganz spezielle neue Züchtungen. In diesem Tomatensamenset von Prademir sind viele interessante Sorten enthalten. Über die Keimraten kann ich euch schon etwas sagen. Was die weitere Wuchsgeschwindigkeit, die Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen sowie den Ertrag angeht, bleibt es spannend!
Ihr habt genug von den immer gleichen roten Cocktailtomaten? Wie wär´s dann mit weißen, grünen, schwarzen und gelben Sorten, die obendrein auch noch besondere Formen haben? Interessiert? Dann nichts wie ran an Pflanztöpfe und Erde – am besten zieht ihr Tomaten im März vor! Dabei drückt ihr die Samen gut in die feuchte Kokoserde und bedeckt sie nur ganz dünn. Bei ausreichender Lichtzufuhr und konstanter Temperatur (circa 22 Grad) zeigen sich bereits nach einer Woche die ersten Pflänzchen.

Arielle
Die Arielle-Tomate hat sich vergangenes Jahr auf meinem Balkon bewährt und wird dementsprechend dieses Jahr von Neuem angebaut. Diese Stabtomate macht ihrem Namen alle Ehre: Die Früchte vertrocknen nämlich nach einer gewissen Zeit (an der Pflanze!) aufgrund ihrer porösen Haut zu schmackhaften Rosinentomaten. Man kann die Rispen aber auch abnehmen und an einem warmen Ort zum Trocknen aufhängen. Eine tolle Züchtung! Erntet man die Tomaten, wenn sie reif sein, schmecken sie erstaunlich süß und eignen sich hervorragend für die Zubereitung von Antipasti.

Goldene Prinzessin
Auf diese alte mittelfrühe deutsche Sorte (die kleine Schwester der Goldenen Königin) freue ich mich schon besonders. Die Keimrate war gut, bisher sind die Pflänzchen im Vergleich sehr zart und relativ empfindlich – kaum zu glauben, dass daraus eine fast zwei Meter große Pflanze wachsen soll! Die leuchtend gelb-goldenen Cocktailtomaten sollen später ein echter Hingucker sein und sehr süß schmecken. Aufgrund ihrer Größe sollte die Goldene Prinzessin regelmäßig ausgegeizt und gut gestützt werden.

Schwarze Indigo oder Indigo Rose
Diese späte Stabtomatensorte aus den USA ist sowohl geschmacklich als auch optisch ein Highlight: Die dunkelvioletten Früchte haben eine feste Schale, schmecken würzig-säuerlich und sind eine tolle Ergänzung zu den sonst eher süßlichen Cocktail-Sorten im Tomatensalat. Auch die Blätter der Schwarzen Indigo heben sich durch ihre dunkelgrüne Farbe von denen der anderen Tomatenpflanzen ab. Da sie bis zu zwei Meter groß wird, solltet ihr sie unbedingt stützen und regelmäßig ausgeizen. Außerdem ist ein sonniger Standort wichtig, da sich der violette Schimmer der Früchte erst bei voller Sonneneinstrahlung entwickelt. Die Keimrate ist bisher gut – ich bin stolze Besitzerin von fünf Keimlingen mit kräftigem, flachem Wuchs.

Johannisbeertomate
Kommen wir zu einer der kleinsten Tomatensorten der Welt: der roten Johannisbeertomate aus Peru! Die Früchten reifen früh und massenhaft heran – eine Rispe trägt bis zu dreißig 1,5 cm große Minitomaten. Diese sind zum Beispiel als Deko auf dem Käseteller der Hit, außerdem schmecken sie sehr süß und aromatisch. Da es sich um eine pflegeleichte Wildtomate handelt, die nicht ausgegeizt werden muss, ist sie gut für Anfänger geeignet. Zudem benötigt sie weniger Dünger als Zuchtsorten. Die Keimrate der Samen ist in Ordnung, die Pflänzchen sind sehr zart, aber gesund.

Green Zebra
Diese Sorte verspricht einen spektakulären Farbakzent im Tomatensalat – sie reift nämlich nicht rot, sondern grün heran. Die Streifen der circa 6 cm großen Zebra-Tomate sind in unreifem Zustand hellgrün und werden später gelb. Ist die Tomate dann zusätzlich etwas weicher und lässt sich leicht lösen, ist sie verzehrbereit. Sie schmeckt sehr fruchtig und erfrischend säuerlich. Da die Stabtomate mehr als zwei Meter groß werden kann, sollte sie regelmäßig hochgebunden und ausgegeizt werden. Erfreulicherweise ist diese Sorte samenfest – Hobbygärtner können also aus den in den Früchten enthaltenen Samen immer neue Pflänzchen ziehen. Die Keimrate ist gut, die Pflänzchen wachsen schnell.

Montserrat
Denken wir etwas größer und wagen uns an eine Fleischtomate heran! Die Keimrate dieser Sorte ist sehr gut (sieben von acht Samen sind aufgegangen). Man nennt die Früchte auch Rosentomaten, weil sie beim Aufschneiden aufgrund ihrer breiten Rippung und ungleichmäßigen Form an Rosen erinnern. Die Montserrat-Tomate gilt als eine der besten und teuersten Sorten der Welt. Die Stabtomate wird circa 1,20 bis 1,50 Meter groß, sollte gut gestützt und regelmäßig ausgegeizt werden.

Yellow Pear
Diese amerikanische, mittelfrühe Sorte produziert reichlich birnenförmige, gelbe Früchte, die sich unter anderem sehr gut zur Herstellung von Saucen eignet. Die beliebte Yellow Pear ist unter vielen Namen bekannt: Yellow Pearshaped, Poire Jaune, Gelbes Birnchen oder Gelbe Birne. Sie ist nicht nur wunderhübsch, sondern auch relativ leicht zu handhaben: Die Pflanze muss kaum ausgegeizt werden, wächst kräftig und schnell bis zu 1,5 Meter hoch. Die Keimrate ist ausgesprochen gut.

Totem
Die Totem-Tomate ist eine weitere bewährte frühe Sorte, die gut keimt, kräftig wächst und sich aufgrund ihres kompakten Wuchses sehr gut für den Balkon eignet. Es handelt sich dabei um eine Buschtomate, die circa 50 bis 70 Zentimeter groß wird und kaum ausgegeizt werden muss. Sie produziert reichlich mittelgroße Cocktailtomaten. Bestens für Anfänger geeignet!

Balkontomaten: Windowbox, Minibel, Tumbling Tom
Windowbox
Diese pflegeleichte, frühe Sorte ist hervorragend für den Balkon beziehungsweise die Kultivierung im Topf geeignet, da sie maximal 55 cm groß wird, buschig wächst und nicht ausgegeizt werden muss. So anspruchslos sie auch ist, zwei Dinge sind trotzdem wichtig: Die Windowbox-Sorte benötigt viel Sonne, und erst eine regelmäßige Ernte garantiert einen reichen Ertrag. Die entweder roten oder gelben Früchte schmecken sehr süß. Eine wahre Freude!
Minibel
Diese Sorte wächst ebenfalls kompakt und buschig – ist also bestens für die Kultivierung auf dem Balkon geeignet und bei Hobbygärtnern außerordentlich beliebt. Sie trägt sehr viele leuchtend rote Früchte, aus denen man Samen für die nächste Anzucht gewinnen kann. Sie weisen eine gute Keimrate auf, und die Pflänzchen sind außerordentlich kräftig.
Tumbling Tom
Die Keimrate dieser gelben oder roten Hänge-Cherrytomate ist gut, die Keimlinge sind im Vergleich besonders kräftig und vergeilen kaum. Wegen ihres kompakten Wuchses (sie wird maximal 20 cm hoch) kann man die Pflanze sehr gut im Topf oder Balkonkasten (oder noch besser: in einer Ampel!) kultivieren. Die Triebe sind lang und überhängend.
Umami
Mit dieser Sorte habe ich vergangenes Jahr keine guten Erfahrungen gemacht, weshalb sie dieses Jahr nicht angebaut wird. Sie sollte bis zu zwei Meter groß werden und rosafarbene Früchte mit dem typischen Umami-Geschmack entwickeln – etwas ganz Besonderes also! Umso enttäuschter war ich, als meine Pflanzen sehr schwach wuchsen, unverhältnismäßig spargelten und von Braunfäule sowie Spinnmilben befallen wurden (was bei Tomaten im Gegensatz zu Auberginen und Gurken eher selten passiert). Kurzum: Es mag an falscher Pflege gelegen haben, aber diese Sorte hat sich als leicht anfällig und anspruchsvoll entpuppt. Ich würde sie Anfängern also nicht unbedingt empfehlen.

Curação de Boi oder Bullenherz
Diese portugiesische Sorte ist ein echter Klassiker. Sie wird bis zu 2,20 Meter groß. Es sollten alle Seitentriebe entfernt werden, damit sich am Haupttrieb die großen, herzförmigen, stark gerippten, vollfleischigen Früchte voll ausbilden können. Die Keimrate ist bisher schlecht (nur einer von acht Samen ist aufgegangen) – ich würde euch also empfehlen, die Samen vorher in Wasser einzuweichen, vielleicht klappt es dann besser. Zudem spargelt die eine Pflanze, die es geschafft hat, sehr stark. Eine Herausforderung!

Citrina
Die Früchte dieser mittelspäten Stabtomate erinnern in Farbe und Form an saftige Zitronen. Saftig sind die Tomaten auch, aber keinesfalls sauer – im Gegenteil: Sie schmecken sehr süß und aromatisch. Die Samen weisen eine gute Keimrate auf, wachsen kräftig und sind besonders hübsch. Ich freue mich sehr auf diese Sorte!
Weiße Königin oder Weiße Schönheit
Diese historische Sorte aus Frankreich macht ihrem Namen alle Ehre: Die flachrunden, leicht gerippten Fleischtomaten sind wunderschön weiß, mild im Geschmack und sehr bekömmlich. Mit der Reifung werden sie zunehmend gelb, setzen sozusagen ihr goldenes Krönchen auf. Die Pflanze wird bis zu 1,8 Meter groß und sollte wegen der schweren Früchte gut gestützt werden.
Muchamiel
Hierbei handelt es sich um eine mittelspäte spanische Fleischtomatensorte, die in ihrem Heimatland sehr beliebt ist, wo sie gerne roh mit Meersalz und Olivenöl genossen wird. Die Keimrate ist bisher extrem gut. Die Sorte ist robust und krankheitsresistent, gehört allerdings nicht zu den schönsten Arten, da sie häufig unregelmäßig reift und gerne mal aufplatzt. Das macht sie durch ihren aromatischen, saftigen Geschmack aber wieder wett. Die Pflanze wird bis zu zwei Meter groß und würde gerne regelmäßig ausgegeizt werden.
Ananas
Diese alte Fleischtomatensorte aus den USA ist wegen ihres wunderschön gelb-orange marmorierten Fruchtfleisches sehr beliebt. Der fruchtige, mild-süßliche Geschmack erinnert tatsächlich an ihren Namensgeber: die Ananas. Die circa 1,80 Meter große Pflanze sollte regelmäßig ausgegeizt werden und am besten eintriebig wachsen, um den bestmöglichen Ertrag zu erzielen.

Black Krim
Diese alte, ukrainische Fleischtomatensorte hat einer wunderbare rot-violett-schwarze Färbung und ist sehr würzig im Geschmack. Sie braucht relativ lange zum Reifen und wird circa 1,80 Meter groß. Wie alle Fleischtomatenpflanzen sollte sie stark ausgegeizt und großzügig gedüngt werden. Die Keimrate ist bisher gut, die Triebe spargeln allerdings stark – da ist viel Licht gefragt!
Ich hoffe, ihr seid jetzt motiviert, ein paar ungewöhnliche Tomatensorten anzupflanzen. Viel Spaß dabei und berichtet gerne in den Kommentaren von euren Erfahrungen!
Eine Schöne Auswahl und Vielfalt an Tomatensorten hast du! Die Ananas mag ich auch sehr! Arielle klingt sehr vielversprechendund interessant, die werde ich mir merken! Liebe Grüße Heidi
Liebe Heidi, herzlichen Dank für dein Feedback! Freut mich sehr, dass die eine oder andere Anregung dabei war. Viel Erfolg mit Arielle! 🙂 Ananas pflanze ich dieses Jahr zum ersten Mal an, bin sehr gespannt.
Von der Ananas war ich 2021 sehr angetan! Sehr fruchtige und aromatische Früchte, im Freiland nur sehr spät. Heuer kommt sie in den Folientunnel.
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