Der Mangostanbaum stammt ursprünglich von den malaiischen Halbinseln und kann eine sagenhafte Größe von bis zu 25 Metern erreichen. Dafür braucht er allerdings viele, viele Jahre. Aber wie immer fangen wir klein an: Um dreißig Zentimeter groß zu werden, wird euer Mangostan-Keimling zwei Jahre benötigen. Aber nicht verzagen – die Geduldigen werden mit einer dekorativen und sehr besonderen Pflanze belohnt!
Bei der Anzucht eines Mangostanbaumes aus dem Kern ist Eile geboten: Da die Kerne der Mangostan nur über eine kurze Keimfähigkeit verfügen, sollte die Anzucht schnellstmöglich erfolgen. Größere Kerne haben eine höhere Keimrate als kleinere.
Zunächst wird der Kern vorsichtig entfernt – das kann schon mal etwas länger dauern, da das Fruchtfleisch recht zäh daran haftet. Es sollte gründlich entfernt werden (ich rubbele die Kerne dazu gut mit einem Küchentuch ab), um später Schimmelgefahr zu vermeiden. Ich habe die Kerne für ein paar Stunden auf einem Küchentuch trocknen lassen – denn im trockenen Zustand kann man besser erkennen, ob das Furchtfleisch vollständig entfernt ist. Ähnlich wie beim Mangosamen kann man manchmal sehen, an welchen Stellen sich wahrscheinlich erste Wurzeln bilden werden: nämlich an den hellen, leicht hervorstehenden Knubbeln.
Den blitzsauberen Kern legt ihr dann an einem warmen Ort (am besten über der Heizung) für mindestens einen Tag (bis vier Tage) in Wasser ein. Alternativ könnt ihr ihn auch in ein feuchtes Küchentuch wickeln.
Anschließend wird der Kern waagrecht (mit einer flachen Seite nach unten) in Anzuchterde oder Kokoserde gelegt und dünn mit Erde bedeckt. Um die Keimgeschwindigkeit zu erhöhen, könnt ihr das Pflanzgefäß mit durchlöcherter Frischhaltefolie abdecken – oder ihr nutzt ein Mini-Gewächshaus.
Nun muss ein einigermaßen tropisches Klima her: Die Temperatur sollten nicht unter 20 Grad absinken.
Die Keimdauer beträgt circa zwei Wochen – dann zeigen sich erste Wurzeln in Form von hellen Knubbeln. Hurra! Im Anschluss wird sich in sehr gemächlichem Tempo ein wunderschöner, dunkelroter Trieb aus der Erde schieben.
Wenn euer Keimling eine Größe von circa zehn Zentimetern erreicht hat, solltet ihr ihm leicht saure (keine sandige) Erde gönnen, die Wasser für einige Zeit speichern kann. Das Mangostanbäumchen mag es außerdem gerne schattig, aber nicht zu dunkel. Ähnlich wie die Avocadopflanze bekommt es leicht einen fiesen Sonnenbrand – also passt gut auf euer kleines Wunder auf!
Wenn euch die Zucht eines Mangostanbaumes gelungen ist – Hut ab! Ihr habt eine große Herausforderung gemeistert. Berichtet gerne in den Kommentaren von euren Erfahrungen!